Schwerhörigkeit im Arbeitsalltag Fachseminar

Schwerhörigkeit im Arbeitsalltag Fachseminar

Schwerhörigkeit betrifft rund 5% der erwerbstätigen Bevölkerung der Schweiz und ist somit, wie fälschlicherweise oft angenommen, kein reines Alters-phänomen. In den Unternehmen wird diese Hörbeeinträchtigung, weder von Arbeitgebenden- noch von Arbeitnehmendenseite, erkannt und darum kaum beachtet. Technische Hilfsmittel, wie Hörgeräte und Höranlagen, die digitale Kommunikation und weitere spezifische Massnahmen mindern die Heraus-forderungen der Mitarbeitenden im Umgang mit Schwerhörigkeit. Dennoch ist für Menschen mit Schwerhörigkeit die Teilhabe an den betrieblichen Kommunikations- und Kooperationsprozessen erschwert und oft nur mit Einschränkungen möglich. Dies schmälert den beruflichen Erfolg und erschwert die Arbeitssuche.

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Schwerhörigkeit ist eine unsichtbare Beeinträchtigung, welche oftmals mit Scham und Tabuisierung verbunden ist. Personen mit Schwerhörigkeit sind mit diskriminierenden Verhaltensweisen konfrontiert und ihre Kompetenzen werden aufgrund der Höreinschränkung oft nicht anerkannt. Hörminderungen erfordern, auch bei guter technischer Versorgung und optimaler Infrastruktur, besondere Anstrengungen der Betroffenen. So leisten Menschen mit Schwerhörigkeit zum Beispiel einen grösseren Konzentrationsaufwand, um am Kommunikations-geschehen aktiv teilnehmen zu können. Dies kann zur Erschöpfung und längeren Erholungsphasen zu Lasten der Freizeit führen. Neben Wissen zu Zusammen-hängen von Stigmatisierung, Diskriminierung und Empowerments erwerben die Weiterbildungsteilnehmenden über praktischen Wissenstransfer (z.B. mit Hörtraining mit Lippenlesen) Kompetenzen und Fähigkeiten, um (1) Personen mit Schwerhörigkeit konkret in der beruflichen Eingliederung zu begleiten sowie (2) betriebliche Akteur:innen in Bezug auf den Umgang mit Mit-arbeitenden mit einer Hörbeeinträchtigung zu schulen und zu sensibilisieren.

Unsere Stärken

  • an den Bedürfnissen der Teilnehmenden orientiert
  • kleine Lerngruppen und gute Lernatmosphäre
  • digitales Lernen und digitaler Kompetenzerwerb
  • strukturierte, individuelle Lernbegleitung
  • Hintergrundwissen plus Anwendungsbezug

Zielpublikum
Casemanager:innen, Eingliederungsfachpersonen, Gesundheitsfachpersonen und Personalfachleute in

  • Unternehmen, insbesondere HR-Fachpersonen, Diversity-Beauftragte
  • Sozialversicherungen, insbesondere IV und RAV,
  • privaten Versicherungen, insbesondere Taggeldversicherungen,
  • sozialen Diensten,
  • Institutionen und Organisationen der Arbeitsintegration und der Rehabilitation

Führungspersonen jeglicher Fach- und Berufsrichtungen Vertretungen aus Arbeitgebenden- und Arbeitnehmenden-Verbänden

Lehr- und Lernformen
Im Fachseminar werden verschiedene Lehr- und Lernformen angewendet:

  • Das Fachseminar wird in der Regel als «blended learning» durchgeführt, einer Kombination von Präsenzveranstaltung und Onlineunterricht.
  • Es finden zeitgebundene, örtlich flexible Onlineveranstaltungen statt.
  • Das Selbststudium kann zeitlich und örtlich flexibel gestaltet werden.
  • Der Lernprozess der Weiterbildungsteilnehmenden wird durch eine individuelle Lernbegleitung unterstützt und gefördert.
  • Die Wissensinhalte werden mittels Lerntagebuch vertieft.

Voraussetzungen für Teilnehmende
Die Weiterbildungsteilnehmenden verfügen über einen eigenen Laptop, den sie im Präsenzunterricht, im Selbststudium und für Onlineveranstaltungen einsetzen können.

  • Bereitschaft zur Nutzung digitaler Tools im Rahmen der Webinare.

Daten
7. und 8. November 2024, 9:00 – 16:30 Uhr

Ort
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Hochschule für Soziale Arbeit, Olten und beim Schwerhörigen-Verein Nordwestschweiz SVNWS, Basel

Kosten
CHF 800

Abschluss
Teilnahmebestätigung, Lerntagebuch

Struktur
Das Fachseminar ist Teil der Certificate of Advanced Studies (CAS)-Programme «Zielgruppen und Methoden» sowie «berufliche Rehabilitation» und wird in Abspra-che mit der Leitung an diese sowie andere Angebote angerechnet. Weitere Informationen zu den Weiterbildungsangeboten unter: psychosoziales-management.ch

Dozierende
Lea Widmer, MA, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Soziale Ar-beit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Co-Leiterin des CAS Eingliede-rungsmanagement «Zielgruppen und Methoden» sowie «Berufliche Rehabilitation».
Judith Fankhauser Braun, dipl. Organisationsberaterin/Coach BSO, Mediatorin und Fachfrau Gender&Diversity (CAS), Vizepräsidentin des Schwerhörigen-Verein NWS
Anita Gasser, dipl. Audioagogin

Co-Leitung
Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Prof. Dr. Thomas Geisen und Lea Widmer, MA
+41 62 957 20 57, thomas.geisen@fhnw.ch, +41 62 957 28 31, lea.widmer@fhnw.ch

Kontakt
Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Luca Faulstich, Weiterbildungskoordinator, +41 62 957 27 74, luca.faulstich@fhnw.ch

Anmeldung
Online-Anmeldung

Kompetenzprofil des Fachseminars «Schwerhörigkeit im Arbeitsalltag»
Wissen und Verstehen
Die Weiterbildungsteilnehmenden kennen

  • Herausforderungen und spezifische Bedürfnisse von Personen mit Schwerhörigkeit,
  • sozialrechtliche Ansprüche sowie technische und praktische Unterstützungen im Kontext von Schwerhörigkeit,
  • ausgewählte Konzepte zu Diskriminierung im Bereich Schwerhörigkeit,
  • den Handlungsansatz Empowerment.

Anwendung von Wissen und Verstehen
Die Weiterbildungsteilnehmenden können

  • betriebliche Herausforderungen im Kontext von Schwerhörigkeit erkennen,
  • Personen im Arbeitsumfeld von Beschäftigten mit Schwerhörigkeit sensibilisieren,
  • berufliche Weiterentwicklungen oder Reintegrationsstrategien planen und durchführen.

Urteilen
Die Weiterbildungsteilnehmenden sind fähig,

  • können die besonderen Bedürfnisse und Herausforderungen von Personen mit Schwerhörig-keit adäquat beurteilen.

Kommunikative Fertigkeiten
Die Weiterbildungsteilnehmenden sind fähig,

  • Personen mit Schwerhörigkeit adäquat zu beraten bzw. an die richtigen Fachstellen zu vermitteln
  • Arbeitgebende und Vorgesetze für die Bedürfnisse und Herausforderungen von Beschäftigten mit Schwerhörigkeit zu sensibilisieren

Selbstlernfähigkeit
Die Weiterbildungsteilnehmenden sind fähig,

  • sich eigenständig neues Wissen anzueignen in Bezug auf die erwerbsorientierte Eingliederung von Personen mit Schwerhörigkeit.

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